Der Thermografie-Rundgang in Lechstedt, der am 25. Februar 2020 statt fand, initiiert von Ortsbürgermeister Volker Klare als eine Aktion aus dem Neujahrsempfang und durchgeführt von der Klimaschutzagentur des Landkreises Hildesheim und der Verbraucherzentrale Niedersachsen, war gut besucht und, da waren sich alle Beteiligten einig, mit viel Erkenntnisgewinn versehen.
Nach einer Einführung zum Leistungsangebot der Klimaschutzagentur vom Geschäftsführer, Herrn Martin Komander, ging der Diplom-Bauingenieur Florian Lörincz auf bauphysikalische Eigenschaften ein und zeigte anschaulich an Beispielen, wie sich die Thermografie nutzen lässt, um, für das Auge sonst nicht sichtbare, Dinge zu visualisieren. Dazu zählen in erster Linie Wärme-, oder besser gesagt, Kältebrücken, die Defizite in der Dämmung aufzeigen können, aber auch Leckagen und dadurch bedingte feuchte Stellen können erkannt werden. Sicherlich braucht es bei der Interpretation der Bilddarstellung immer wieder die Erfahrung eines Experten, und da konnte Herr Lörincz mit seiner Erfahrung und Passion glänzen.
Nach der Theorie ging es in die Praxis: an ausgewählten Objekten konnten einige der Teilnehmer Hausobjekte unter die Thermografie-Lupe nehmen. Schon im Veranstaltungsraum, einem Fachwerkbau mit Innendämmung, konnte eindrucksvoll die Wirkungsweise der Thermografie gezeigt und Problemzonen identifiziert werden. Ein Profigerät für mehrere tausend Euro sowie eine Smartphone-Zusatzkamera für ein paar hundert Euro kamen zu Einsatz, die die Teilnehmer selbst bedienten. Zugluft und Fehlstellen in der Dachdämmung, vermutlich durch Marderverbiss, konnten einfach und schnell mit der Thermografiekamera erkannt werden.
Auch die ausgewählten Häuser mit Baujahren in den 50’igern und aus den 70’iger Jahren offenbarten ihre Schwachstellen erst unter den Linsen der Thermografiekameras. Die Eigentümer bekamen einen ersten Eindruck von den Problemen und sachkundige Hilfestellung zu möglichen Maßnahmen zur Beseitigung, aber bekamen auch Lob für effektive Dachdämmungen, die bereits erneuert wurden.
Die für die Teilnehmer kostenlose Veranstaltung zeigte auf, dass auf einfache Weise und mit vergleichbar geringem Aufwand Maßnahmen zur Verbesserung der Dämmung aufgezeigt und welche Materialien dazu im Hinblick auf Nachhaltigkeit eingesetzt werden können. Insgesamt eine sehr gelungene und informative Veranstaltung. Es soll noch erwähnt werden, dass die Dienste der Klimaschutzagentur und der Verbraucherzentrale Niedersachsen jedem Bürger offenstehen und eine, vergleichsweise sehr günstige Möglichkeit darstellen, zu bestimmten Fragen des Klimaschutzes Rede und Antwort zu stehen.